Ganz gleich wie reichhaltig die Möglichkeiten des Kinos sind und wie obsessiv sich Filmemacher*innen in den letzten 120 Jahren mit Sexualität auch bereits auseinandergesetzt haben mögen, kaum ist es der siebten Kunst gelungen, Begehren und Lust als pure Utopie darzustellen, befreit von den sozialen, religiösen und politischen Einschränkungen, denen das Publikums stets unterworfen war.
Die von Beginn an so erotisierte Form des narrativen Spielfilms interessierte sich selbst nach 1968 kaum für Konstellationen abseits der Monogamie. Warum fällt es dem Kino leichter, die Fallstricke des irdischen Eros einzufangen oder zu problematisieren, denn einen Gegenentwurf zu starten?
Warum reproduziert seine ausschweifende Imagination fast immer die Scham und verbale Ratlosigkeit, auf die sein Publikum im Leben so oft zurückgeworfen wird? Wir suchen nach Antworten und Widerständen in vergessener oder randständiger Filmgeschichte, im Spiel-, Porno- und Dokumentarfilm.
Ein Kino, das sich gegen vergangene und aktuelle Tendenzen in der Gesellschaft zur Wehr setzt und die fröhliche Maßlosigkeit menschlicher Sexualität auf seine Weise zurückerobern will.
Alexander Schultz, Arina Chernova und Christoph Draxta werden das Panels begleiten und mit jeweiligen Filmbeispielen illustrieren.
Tickets: 7,- // 6,50 Euro ermäßigt an der Abendkasse
Festivalticket: 60,- // 50,- Euro im VVK
Vorverkauf im Film-Shop Kassel, Bali-Kinos